1994-FRAUENSTREIKTAG

Welche genau die Idee mit dem ersten bundesweiten Frauenstreiktag hatte, ist heute nicht mehr genau zu klären. Aber das Berliner Streikbüro des UFV (Unabhängiger Frauenverband 1990 – 1996) und das Streikkomitee Köln/Bonn organisierten gemeinsam mit den Landesbüros diesen Tag.
Anlass für diese Aktion; war mal wieder der §218 und das allgemeine frauenpolitische Rollback. Es ging darum, vor allem auch die alltägliche unbezahlte und unterbewertete Arbeit von Frauen sichtbar zu machen, zum Beispiel die Haus- & Erziehungsarbeit.
Die Vorbereitungen liefen im Mai 1993 an mit dem Aufruf der Erstunterzeichnerinnen.
Das UFV Landesbüro von Sachsen-Anhalt hatte damals im Frauenzentrum Courage seinen Sitz, so dass wir die Koordinierung des Tages in Magdeburg gemeinsam planen konnten.
Es sollte eine große Aktion werden, mitten in der Stadt an der Kreuzung Breiter Weg/Ernst Reuter Str. und das den ganzen Tag über. Viele Infostände, Theateraktionen, Interviews mit Passant*innen und Gespräche mit den Frauen.
Vor allem aber hatten wir vor, die Kreuzung für mindestens 10 Minuten zu sperren, was uns auch gelang und für uns der Höhepunkt unseres Streiktages war. Die Straßenbahnen und Autos mussten an diesem wichtigen Verkehrsknotenpunkt in Magdeburg warten und es bildeten sich lange Schlangen. So konnten wir unseren Forderungen Gehör verleihen.